Willkommen in Amerika.

Mittwoch — 28. November 2018

Es sind meine ersten Tage in der Bay Area in und um San Francisco. Es sind prägende Tage, die ein an Klarheit nicht zu übertreffendes Bild hinterlassen: diese Region kennt nur eines - die Innovation. Hier verfolgen alle ein Ziel: die Welt zu verändern! Und weil das hier schon oft gelungen ist, arbeiten alle hart, um dies zu wiederholen: was HP, Cisco, Google, Apple und Facebook geschafft haben - das lässt sich im Ökosystem der Bay Area jederzeit repetieren. Die Menschen hier glauben daran und ich bin selbst überzeugt: hier wird die Zukunft gebaut - zumindest ein großer Teil davon!

Warum? – 4 Punkte fallen mir da besonders auf:

  1. Hier werden „Pain Points“ der Konsumenten in einer Konsequenz herausgearbeitet, wie ich es bisher nirgendwo anders erlebt habe.
  2. Hier wird extrem hart gearbeitet.
  3. Alle Technologien der Zukunft sind hier verfügbar und viele kommen von hier.
  4. Und: hier wird mit einer Leichtigkeit und Zukunftsfreude Neues geschaffen – das sucht seinesgleichen.

 

Kundenerlebnisse schaffen und Probleme von Usern aufnehmen – das Leben der Menschen „more convenient“ machen – das steht hier im Mittelpunkt.  Diese Aufgaben von heute werden mit neuen Technologien, Geschäftsmodellen und Innovationsmethoden angegangen – schnell, extrem fokussiert und in einem Netzwerk, wie ich es ebenfalls noch nicht gesehen habe. Der Bay Area kommt zugute, dass Innovationssprünge heute v.a. auf Software fussen – die Software-Industrie ist hier zu Hause – alle Technologien sind hier vorhanden, um die Aufgaben der heutigen Welt zu lösen.

Alle wichtigen Industrien sind hier vertreten und lassen hier entwickeln: die Digitalindustrie hat ihr weltweites Zentrum in der Bay Area – die Autoindustrie hat hier ihre großen IoT- und KI-Labore – und auch Medizintechnik, Genfirmen, Robotikhersteller sowie die Nanotechniker lassen hier forschen und entwickeln. Diese Region hat es verstanden, genau die Fachkräfte heranzubilden, die gerade von den Unternehmen gebraucht werden. Weitere kluge Köpfe werden aus dem Ausland für dieses Ökosystem angeworben – wer möchte nicht gerne hier arbeiten, wo er gebraucht wird, um die Welt 2.0 zu erfinden.

Das Ökosystem ist überall zu spüren: die Player kennen sich alle und führen sich gegenseitig Ideen, Geld und Köpfe zu. Wer heute ein Wettrennen um die beste Lösung oder um einen guten Mitarbeiter verliert, der weiß, dass er morgen in einem anderen Projekt gewinnen kann und gut ausgebildete Kollegen aus einer anderen Unternehmung für sich gewinnen wird. Der Glaube an die Zukunft ist stark – go for it!

Klassische Entwicklungsprozesse mit kleinen, inkrementellen Verbesserungen kennt man hier nicht. Me-Too-Produkte – das gibt es nicht – dafür tritt hier niemand an. Innovatoren im Valley springen hoch! Kleine, agile Teams hebeln gezielt die Gesetze spezifischer Märkte mit ihren Produkten und Geschäftsmodellen aus. Ich habe in wenigen Tagen eine solche Vielzahl an Start-Ups kennengelernt wie nie zuvor – jung, hungrig, gut ausgebildet und vielseitig aufgestellt.

Ich habe eine spannende Zeit hier vor mir – ich freue mich, mit diesen Menschen hier zu arbeiten!

Der Autor — Marc Natusch.

Ich bin fest davon überzeugt, dass die traditionell starke und professionelle deutsche Bau- und Bauzulieferindustrie erhebliche Wachstumschancen national und international hat, wenn sie die Chancen der Technisierung von Gebäuden, der Digitalisierung von Bau-Prozessen und der Customer Journey konsequent nutzt. Was wir dazu aus anderen Ländern lernen können, will ich auf meiner Reise erfahren.

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